Mein Sommer am See von Emylia Hall, Verlag: btb, Originaltitel: The Book of Summers, aus dem Englischen von Astrid Finke, 416 Seiten, ISBN: 978-3-442-74555-5, www.randomhouse.de |
Inhalt
Beth verbringt eine schöne Kindheit bei ihren Eltern Marika und David in einem kleinen englischen Dorf. Als Beth 9 Jahre alt ist, macht die Familie Urlaub in Marikas Heimat Ungarn. Schnell wird klar, dass sich Marika in ihrer alten Heimat sehr wohl fühlt und sich von ihrer Familie immer mehr abwendet. Am Ende des Urlaubs steht ihr Entschluss fest, sie bleibt in Ungarn und kehrt nicht mit den anderen zurück nach England, zurück nach Hause. Für Beth und David beginnt eine sehr schwere Zeit. David versucht zwar ein perfekter Vater zu sein, agiert dabei aber viel zu vorsichtig und zieht sich immer weiter zurück. Beth ist emotional auf sich alleine gestellt und muss schnell erwachsen werden. Einmal im Jahr verbringt sie ein bis zwei Wochen bei Marika. Es sind schöne Sommer in denen sie sich in den Nachbarsjungen verliebt und eine entspannte Zeit verbringt. Bis es im siebten Sommer zu einem schwerwiegenden Bekenntnis kommt, das die Beziehung der beiden für immer zerstören wird.
Meinung
Mein Sommer am See ist kein klassisches Sommerbuch mit Sommer, Sonne, Strand. Vielmehr geht es hier um eine tragische Familiengeschichte, die sich in der sommerlichen Kulisse Ungarns abspielt.
Schon der Prolog deutet an, dass es in dieser Geschichte wahrscheinlich kein klassisches Happy End geben wird und baut damit gleich auf den ersten Seite die Spannung auf. Im ersten Kapitel lernt der Leser Beth kennen, um die sich die folgende Geschichte dreht. Beths heftige Reaktion auf ein Päckchen das ihr Vater ihr mitbringt, ist zunächst nicht nachvollziehbar. In den nächsten Kapiteln wird Beths Geschichte jedoch genauer erzählt und damit werden Beths Emotionen Schritt für Schritt immer klarer. Das Ende hält eine Überraschung bereit mit der ich persönlich nicht gerechnet hätte und die der Story nochmal einen emotionalen Höhepunkt verleiht.
Das Buch lebt von den Sprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Diese Perspektivwechsel haben am Anfang den Lesefluss etwas ins Stocken gebracht, wurden aber schon nach kurzer Zeit zum besonderen Reiz der Geschichte.
Im Epilog wird der Bogen zum Anfang wieder gespannt und damit die Geschichte perfekt abgerundet.
Für meinen Geschmack werden manche Stellen ein bisschen zu sehr dramatisiert und dafür andere etwas vernachlässigt. Doch das ist auch schon die einzige Kritik am Inhalt.
Das Cover ist hübsch, aber eher unspektakulär. Für mich passt es auch nicht 100% zum Inhalt. Genauso geht es mir mit dem Buchtitel. Der Originaltitel "The Book of Summers" passt viel besser. Beim deutschen Titel "Mein Sommer am See" frage ich mich, warum hier nur von einem Sommer die Rede ist und warum der See hier so in den Vordergrund gerückt wird. Natürlich spielt der Plattensee eine entscheidende Rolle in der Geschichte, aber eine wesentlich größere Rolle spielt doch die Villa Serena.
Fazit
Fast perfekt!
Vielen lieben Dank an den btb-Verlag und an Emylia Hall, dass sie mir das Buch zur Verfügung gestellt haben. Außerdem ein dickes Lob und ein großes Danke an lovelybooks.de für eine tolle Lesechallange!!
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